Die B-Reihe umfasst die 350er OHV-Modelle die ab 1931 gebaut wurden.
Nach der Weltwirtschaftskrise ist es, bei Sarolea, zu einer "Neuordnung" der Produktion gekommen und da haben die beiden 350er Reihen, die die 25er-Reihe ablösten, eben ein "A" bzw. ein "B" bekommen. Die Bezeichnungen "A" und "B" scheint weiter keine Bedeutung zu haben. Die 500er bekamen ebenso einen Buchstaben, man hat diesen Buchstaben aber wohl anders wie bei den 350ern, dann doch nach der Verwendung der Maschinen gewählt.
Die genaue Bezeichnung einer bestimmten Maschine richtet sich bis 1950 nach dem Baujahr z.B. "33B" bedeutet: 350cc/OHV mit Baujahr 1933. Oder "49BL" selbe Sache, Baujahr 1949 und das "L" steht für die Ausführung mit der Hinterradfederung.
Ab Ende 1951 heißen die Maschinen "Vedette". Wollte man hier das Baujahr ablesen können so müsste es nachgestellt werden z.B.-"Vedette 52"- .Bei der "Vedette" hat es Ausführungsvarianten gegeben, deren Bezeichnungen ich noch nicht richtig raus gefunden habe.
Die Maschinen dieser Reihe verändern sich stetig, trotzdem kann sie in einigen Schritten dargestellt werden. Dabei markieren die Schritte größere Veränderungen die im einzelnen beschrieben werden können.
Die "32F" ordne ich hier ein da sie analog zur 31R eine modifizierte "B" ist, beschreibe sie aber an anderer Stelle.
Die Nummern der B-Reihe sind durchlaufend, das heißt sie starten 1931 bei 130000 und enden 1960 mit den Nummer 135716. Genau sind es also 5716 Maschinen.
Bauzeit:
1931 bis 1936
Maschinennummern:
Die Angaben für die Zuordnung der Maschinennummern sind von Guy De Becker "La Maison Sarolea" entnommen. Für 1932 und das B -Modell müssen diese möglicher Weise ein wenig korrigiert werden.
Die 36B hat ihre Erscheinung im Vergleich zur 31B schon deutlich verändert, nicht Zuletzt wegen des Vierganggetriebes und der serienmäßigen Lichtanlage. Substanziell hat sich aber noch nichts getan, die Einzelteile sollten immer noch an alle Baujahre dieses Bereiches passen.
Die 37B hat ein anderes Hinterrad, die Hinterradbremse ist nicht mehr auf der rechten Seite sonder wechselt nach links. Die Aufnahme für die Handschaltung ist nicht mehr vorhanden, nur wurde die an früheren Maschinen auch gerne mal abgesägt. So ist als sicheres Zeichen das es sich nicht mehr um eine 36B handelt, der Seitenständer der ab der 37B am Rahmen hinten rechts serienmäßig vorhanden ist, anzusehen.
Bauzeit:
1937
Maschinennummern:
Das Bild aus dem 1937 Prospekt ist mir noch etwas Rätselhaft. Es zeigt viele Details der 37B, aber die Änderung des Hinterrades ist noch nicht wieder gegeben. Vielleicht ist diese Änderung erst gegen Ende des Modelljahres 1937 eingeführt worden?!
Auf einem Bild das gegen Ende des Jahres 1937 aufgenommen wurde ist die 38B zu sehen, sie hat dort scheinbar keine Änderung gegen über der 37er Ausführung mit Haarnadelfedern an den offenen Ventilen. Der geschlossene Zylinderkopf, das ovale Getriebe und der damit verbundene andere Rahmen - der so typisch für die 38B sein soll- kam erst ganz zum Ende des Jahres 1938.
Bauzeit:
1938 bis vermutlich 1940
Maschinennummern:
Die 46B wird nach dem Krieg praktisch baugleich weiter gebaut. In wie weit dabei "Restbestände" aus der Vorkriegszeit verwendet wurden kann ich noch nicht sagen, für andere Modelle ist das aber eindeutig.
Herstellungszeitraum:
1946 bis 1950
Maschinennummern:
(Nummer nach Guy de Becker / ich vermute die Nummern der 47B beginnen etwa 100 Nummern früher)
Die "46B" ist anfänglich noch mit einer Parallelwegfedergabel ausgeführt worden. Ich vermute aber, dass dabei die geschweißte Ausführung der Vorkriegs "AS" oder die letzte Gabelausführung der "T6" benützt wurde. Diese Gabel wurde recht bald (1947) gegen die erste Telegabel - Dowty Oleomatic air forks - getauscht. Spätestens 1948 wird diese wiederum gegen die nächste Version der Telegabel getauscht, so dass sie nur dieses eine Jahr zum Einsatz kam und deswegen heute recht selten ist. (Das Bild zeigt - eher - die zweite Version der Telegabel.)
Herstellungszeitraum:
1948 bis 1950
Maschinennummern:
Die "BL" wurde noch mit dem Vorkriegsmotor der "B" ausgerüstet, der überwiegende Teil der "50BL" allerdings hat schon den neueren "Vedetten-Motor" bekommen. Die genauen Zahlen fehlen mir leider noch, aber von den etwa 250 Maschinen haben möglicher Weise nur etwa 50 den alten Motor.
An Hand der Nummern können die beiden Ausführungen nicht unterschieden werden.
Ob wohl die "BL" in ihrer letzten Ausführung den Vedetten-Motor hatte unterscheidet sie sich doch ganz grundsätzlich von der Vedette. Diese ist eine völlige Neukonstruktion des alten Themas. Man könnte an dieser Stelle die Reihe auch enden lassen und eine neue Reihe, bestehend aus der Vedette, der Continental Super und der Estafette, beginnen da diese drei Modelle, abgesehen von der Motorensteuerung -SV/OHV- fast identisch sind. Ich beschreibe den Zusammenhang mal hier?, belasse aber die Vedette in der B-Reihe weil die Nummern durchlaufend sind und die "Vedette" 1951 noch unter dem Begriff "51BL" lief.
In den Markt eingeführt wurde die 51BL/Vedette bereits im Herbst/Winter 1950. Sie war anfänglich mit der Gabel der ASL ausgerüstet gewesen.
Das Bild ist auf der Ausstellung im "Salon de L'Automobile et du cycle" 1951 aufgenommen worden.
Bauzeit: 1951 bis 1960
Maschinennummern:
Insgesamt wurden 1507 Vedetten gebaut.
Die Vedette wird auf der Ausstellung im "Salon de L'Automobile et du cycle" 1951 noch unter der Bezeichnung "51BL" vorgestellt. Gelegentlich findet man auch noch spätere Bezeichnungen, ob diese quasi als Typenbezeichnung bis zum Schluss existierte und der Begriff "Vedette" also nur als Verkaufsbezeichnung angesehen werden muss ist mir noch unklar. Auf dem Ausschnitt eines Bildes, von der Ausstellung 1951 erkennt man das die Vedette dort mit der Vorderradgabel von der ASL oder der AS ausgerüstet ist. Ob sie so Ausgeliefert wurde und wenn ja wie viele ist jedoch fraglich. Ein Indiz dafür ist die bisher älteste Vedette die ich fand, Sie hat besagte Gabel verbaut.
Ab wann der Begriff "Vedette" für diese Maschinen eingeführt wurde ist mir auch noch nicht ganz klar, möglicher Weise fällt das mit der Anbringung des "Wappens" auf dem Motor zusammen. Benutzt wir der Begriff heute wohl für alle Maschinen ab Baujahr 1951, bzw für alle Maschinen die die neuere Rahmenkonstruktion haben.
In den ersten Jahren verändert die Vedette ihr Aussehen, wenn überhaupt, dann nur unwesentlich, nach dem Einbruch der Produktionszahlen 1954/55 werden die Veränderungen deutlicher. Bis her habe ich 11 solche Veränderungen finden können, die genaue zeitliche Eingrenzung oder noch besser die Eingrenzung auf bestimmte Maschinennummern steht noch aus.
Spätestens ab 1954 gab es die Möglichkeit die Vedette mit der Lichtanlage von Lucas ausrüsten zu lassen. Das konnte aber nur ab "Werk" so gewesen sein, den für den Magnetzünder ist eine andere Steuerkaskade notwendig.
Der Wechsel scheint vom Baujahr 1951 auf 1952 zu liegen. Die Einzelteilzeichnung für dieses Teil ist Datiert mit 09.10.1951
Der Tacho ist bei allen Vedetten von VDO, bei den frühen Modellen - 1951 bis warscheinlich 53 - ist er ausserhalb der Lampe in einem extra Becher untergebracht und hat einen Tageskilometerzähler.
Bei den späteren - 1954 bis 60 - ist er in die Lampe eingebaut und ohne diesen Zähler. Der Scheinwerfer ohne Tacho ist von Miller, der Hersteller der Lampe mit Tacho ist Hella.